Besuch der Belmer Integrationswerkstatt (BIW)

Bad Essen Lea Wiehengebirge | 08. September 2020

 

Bei bestem Herbstwetter besuchte der Lions Club Bad Essen Lea Wiehengebirge die Belmer Integrationswerkstatt. Der Kontakt zur Einrichtung besteht seit vielen Jahren. Nun wollten sich die Mitglieder über aktuelle Projekte und Entwicklungen informieren und neue Mitglieder nutzten die Chance erstmals das Integrationszentrum kennenzulernen.

Gerhard Wienke, Geschäftsführer und engagierter Leiter der Einrichtung gab einen Überblick über die Aufgaben und Arbeitsweisen der Integrationswerkstatt im ehemaligen Sägewerk der Belmer Mühle. Im Garten, der von den Schülern der BIW selbst mitgestaltet wurde, erzählte Wienke sehr anschaulich über einzelne Projekte und die täglichen Herausforderungen. Und das sind keine Kleinigkeiten, wie der Besuch sehr deutlich machte.

Was ist die Aufgabe der BIW? Seit Gründung 1998 bemüht sich die Werkstatt als Träger der freien Jugendhilfe um die soziale und berufliche Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, um Schülerinnen und Schüler, die wie Wienke formuliert „ansonsten durch das soziale Netz fallen“. Schulverweigerer, die nicht in der Lage sind am regelmäßigen Unterricht teilzunehmen, Arbeitslose oder junge Erwachsene, die Probleme am Ausbildungsplatz haben und oft schon bei elementaren Anforderungen wie Pünktlichkeit und regelmäßigem und kontinuierlichem Erscheinen vor großen Hürden stehen.

Hier setzt die Arbeit der Jugendwerkstatt an, indem sie jungen Menschen eine Zukunftsperspektive bietet, sie versucht zu unterstützen und neues Selbstbewusstsein aufzubauen. Die Integrationswerkstatt bietet dazu verschiedene Projekte wie die Nähwerkstatt, Hauswirtschaft, Tischlerei sowie den Gartenbau an, in denen die Teilnehmer unter fachlicher und sozialpädagogischer Betreuung arbeiten und lernen können. Das Angebot ist detailliert und vielfältig und wird in variablen Modulen auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schüler festgelegt. Daneben gibt es die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nachzuholen sowie Sprach- und Förderunterricht wahrzunehmen.

Die persönliche Stabilisierung und die (Wieder-)Eingliederung in das Schul-und Arbeitssystem sind anspruchsvolle Ziele. Nicht immer kann das gelingen, aber es gibt eine große Anzahl an Jugendlichen, die mit Unterstützung der BIW den Weg zu einem eigenverantwortlichen Lebensentwurf gefunden haben.

Die Besucher waren beeindruckt von dem Angebot und der Initiative der Mitarbeiter. Abschließend ging es wieder in die Natur, wo die Lions-Damen das Qualifizierungsprojekt „Trockenmauerbau“ anschauten. Das Projekt, die Wiederherstellung und Restaurierung von Trockenmauern, wird auch vom Landkreis Osnabrück gefördert. Den Teilnehmern der BIW ermöglicht es, sich im Baubereich zu qualifizieren und Arbeitspraxis in einem speziellen Bereich zu erlernen.