Der Weiße Ring ist für viele Menschen ein Synonym für Opferschutz. In der Öffentlichkeit wird den Tätern oft mehr Aufmerksamkeit geschenkt als den Opfern von Kriminaltaten und die Nachwirkungen für sie. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins unterstützen die Betroffenen vor Ort, setzen sich auch politisch ein und fördern die Kriminalprävention. Annette Herbert, Leiterin der Außenstelle in Osnabrück und ihre Kollegin Brigitte Kerrinnes berichteten, in welcher Weise sie helfen.

Im Büro Osnabrück, das von Sponsoren aus der Region finanziert wird, sind insgesamt zwölf Mitarbeiterinnen tätig, die alle ehrenamtlich arbeiten. Unterstützt werden sie von ebenfalls ehrenamtlichen Spezialisten wie Therapeuten oder Rechtsanwälten sowohl in der professionellen Aus- und Weiterbildung als auch bei aktuellen Problemen.

Die Betroffenen benötigen zu Beginn vor allem emotionale Unterstützung durch Gespräche und unmittelbare aktive Hilfe z.B. bei Behördengängen oder vor Gericht. Die Opfer haben „fast immer lebenslänglich“; daher bieten die Mitarbeiterinnen ihre Begleitung auch über einen längeren Zeitraum an. Ganz unbürokratisch können die Hilfeschecks, die Zugänge zu psychologischen oder anwaltlichen Erstberatungen oder rechtsmedizinischen Untersuchungen schaffen, ausgegeben werden. Durch alle diese Maßnahmen können Entscheidungen ohne Druck und Angst vor Kosten getroffen werden.

„Prävention ist der beste Opferschutz“. Nach diesem Motto bietet der Weiße Ring eine Reihe von Präventionsaktionen an. Finanziert werden die mehrstufigen Ausbildungsprogramme, die Präventionsprojekte und die finanzielle Unterstützung der Opfer lediglich durch die Beiträge von ca. 44000 Mitgliedern, Spenden und Geldbußen. Als Dank für den bemerkenswerten Vortrag hat unser Club ebenfalls eine Spende überreicht.